Die Suche nach dem richtigen Weg
Podiumsdiskussion im vollbesetzen Hörsaal über die Zukunft des Zelleschen Weges
Am 6. Mai 2019 moderierte der Geschäftsführer der SäBiG, Eric Hattke, eine Diskussion über die Neugestaltung des Zelleschen Wegs. Die Buslinie 61 ist seit vielen Jahren überlastet. Mit dem Neubau der Straßenbahnlinie soll bald Abhilfe geschaffen werden. Doch was geschieht mit den vielen Fahrradfahrern? Wie kann der Straßenverkehr für alle Verkehrsteilnehmer verbessert werden? CDU und FDP hatten sich 2016 im Stadtrat für einen weiteren vierspurigen Ausbau, die rot-grün-rote Stadtratsmehrheit für die Verbreiterung der Radwege bei jeweils einem erweiterten Autofahrstreifen ausgesprochen.
Der StuRa und die SäBiG hatten zur Diskussion eingeladen, und rund 400 Gäste waren gekommen. Politische Vertreter, Johannes Lichdi (BÜNDNIS 90 / Die GRÜNEN) und Gunter Thiele (CDU), diskutierten mit Prof. Udo Becker (Verkehrsökologe) sowie dem Vertreter des StuRas David Färber über die unterschiedlichen Varianten. Neben dem benötigten Platz für das erhöhte Fahrradaufkommen und der Leistungsfähigkeit der Straße waren vor allem der Wall der SLUB und die Auswirkungen auf den Bibliotheksvorplatz wichtige Diskussionspunkte. CDU-Vertreter Thiele signalisierte Flexibilität beim Thema „SLUB-Wall“ und versprach, sich für dessen Erhalt einzusetzen. Uneinigkeit herrschte dagegen bei der Anzahl der zu erwartenden Fahrzeuge. Prof. Becker betonte die Offenheit von Prognosen und die Mitgestaltungsmöglichkeit jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers. StuRa-Vertreter Färber verwies auf das studentische Interesse breiter Fahrrad- und Fußwege, welche die Sicherheit aller gewährleisten müssen.
Im Januar 2020 lehnte der Dresdner Stadtrat mit 35 zu 35 Stimmen einen Antrag von CDU und FDP ab, den vierspurigen Ausbau erneut prüfen zu lassen. Damit ist ein jahrelanger Streit beendet, jedoch ohne klare Mehrheit. Nun läuft die Ausschreibung für die Entwurfsplanung. Die Diskussion um die beste Ausgestaltung des Raumes vor der Bibliothek wird sicher bald folgen. Wie lässt sich der – gemessen an den vielen Besuchern –verhältnismäßig kleine Vorplatz weiter verbessern? Die SäbiG unterstützt bei Bedarf die dazu notwendige Meinungsbildung gerne in Form der Organisation weiterer öffentlicher Diskussionen, gerne auch in Zusammenarbeit mit anderen Partnern.